Wie immer habe ich wahrscheinlich zu viel eingepackt. Ich bin der festen Überzeugung, dass ich all die Belustigungsobjekte brauche, um am Ende festzustellen, das ich gar nichts davon benötige. Das ist bei jeder Reise das Gleiche, aber ich kann es nicht lassen.
Das Wetter ist herbstlich. Es hat um die 19 Grad, und Sonne und Regen wechseln sich ab. Wir fahren dieses Mal mit dem Mini, damit sich mein Großer ein bisschen erholen kann. Gerade haben wir das Brunntaldreieck hinter uns gelassen und beobachten einen kilometerlangen Stau auf der Gegenfahrbahn. Urlauber auf Rückreise.
Am Irschenberg verlassen wir kurz die Autobahn, um beim Dinzler zu frühstücken. Das überaus gut besuchte Lokal mit eigener Kaffeerösterei ist eine Empfehlung wert! Kurz nach 12 Uhr setzen wir unsere Reise, nachdem wir noch eine Vignette für Österreich erworben haben, fort. Am Inntaldreieck wieder ein endloser Stau, zum Glück wieder in der Gegenrichtung. Manchmal denke ich, unser Verkehrssystem steht kurz vor dem Infarkt. Ich wundere mich auch über die vielen Autokennzeichen, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Wo kommen die alle her?
Gegen 13 Uhr überqueren wir die Grenze nach Österreich. Der Wegfall der Grenzkontrollen in Europa ist schon ein Segen. Mich überfällt jetzt noch das Grauen, wenn ich an die nervigen österreichischen Zöllner denke.
Ich hänge meinen Gedanken nach. Mit so vielen Orten entlang der Autobahn verbinden sich Erinnerungen. Gute wie auch schlechte. Allein in Salzburg habe ich acht Jahre gelebt. Am Mondsee lag mein Schiff, und dort habe ich viele schöne Stunden verbracht.
Bei Melk verlassen wir die Autobahn und überqueren gleich im Anschluss die Donau. Dann geht es rechts weiter auf der Bundesstraße entlang der Donau über Spitz nach Weissenkirchen. Kurz vor 16 Uhr erreichen wir unser Ziel, das Gästehaus Bernhard.